Fuchsfeder Nr. 15: Leseklang Winteredition und kostenlose Lesung aus Das verwinterte Herz

Fuchsfeder Nr. 15: Leseklang Winteredition und kostenlose Lesung aus Das verwinterte Herz
Foto eines Parks im Herbst. In der Mitte ein Teich mit einigen Blättern, die im Hintergrund darauf schwimmen. Er ist umringt von grünen Wasserpflanzen und herbstlich bunten Bäumen. Rechts oben scheint die Sonne zwischen den Bäumen.

Die letzten bunten Blätter trotzen noch dem kalten Dauerregen und der Winter mit seiner Dunkelheit kündigt sich schon an. Mehr Zeit zum drinnen verbringen. Falls ihr aber die eigenen vier Wände mal wieder verlassen möchtet, habe ich ein paar Tipps für euch. Und zwar bin ich dieses Jahr noch bei zwei Veranstaltungen anzutreffen und habe sogar eine Lesung im Gepäck. Zuerst möchte ich aber noch von einem vergangenen Event berichten.

Am 27./28. September war es wieder so weit: Die Buch Berlin öffnete ihre Pforten! Ich war im Jahr 2015 zum ersten Mal ganz spontan auf dieser Messe, die damals noch in irgendein Hotel in Charlottenburg-Wilmersdorf gequetscht wurde. Damals reihten sich dubios wirkende Erotikbücher noch an Fantasyliteratur mit möglicherweise selbstgebastelten Covern. Zehn Jahre später hat sich die Messe professionalisiert. Zumindest teilweise …

Die Stände der Ausstellenden sehen jedes Jahr nämlich schöner und aufwendiger aus. Dieses Mal waren einige mit Kunstblumen oder Lesbian, Gay oder Ace-Flaggen geschmückt, was wirklich toll aussah! Sogar eine lebensgroße Blumengirlande habe ich gefunden. Hut ab, vor allem an die, die extra nach Berlin anreisen! Es ist immer wieder schön, an den Ständen liebe Kolleg*innen zu begrüßen, in Büchern zu blättern, die mir auf Instagram wohl nicht aufgefallen wären und das Flair zu genießen. Sogar Purah aus dem Zelda-Game „Breath of the Wild“ habe ich getroffen – siehe Beweisfoto!

Foto zweier junger weiblicher Personen. Die Linke ist in einem Cosplay von Purah, einem Charakter aus dem Videospiel "Breath of the Wild". Die Rechte trägt einen weißen Pullover, eine hellblaue Jeans, eine Brille und hat schulterlanges schwarzes Haar. Im Hintergrund ist eine Messehalle mit Buchständen erkennbar.

Etwas schwieriger war das mit dem Genuss dieses Jahr leider gleich in zweierlei Hinsicht. Ihr wisst, ich bin kein Fan davon, alles zu beschönigen und das Schlechte wegzulassen. Eins vorweg: Ich war nicht selbst Ausstellerin, sondern als Gast und besuchende Autorin auf der Messe. Leider kann sich nicht jede*r die Standpreise leisten. Auch wenn ich nicht weiß, wie teuer diese vor zehn Jahren waren – in 2025 waren es scheinbar um die 300 Euro.

Ein saftiger Preis, den man sich auch ohne Anreise und Übernachtung erst einmal wieder reinverdienen muss. Dazu kommt die Geräuschkulisse, und so sehr ich die Arena Berlin mit ihrer weitläufigen Fläche mag: Es sind halt auch alle Stände in derselben, riesigen Halle mit sehr hoher Decke. Nichts für Geräuschempfindliche. Das persönliche Low Light war in diesem Jahr aber die Organisation rund um die Lesungen. TLDR: Welche Organisation? Haha. Nope.

Zwar finden die Lesungen zum Glück in kleineren Räumen statt, jedoch ist einer der Räume im Erdgeschoss nur mit einer schweren Eisentür verschließbar. Fällt diese einmal ins Schloss, so lässt sie sich von draußen nicht mehr öffnen. Klopfen funktioniert auch nur bedingt – die Tür ist scheinbar so dick, dass man drinnen nichts mehr hört. Wenn wir jetzt noch dazunehmen, wie groß die Haupthalle ist und dass die Essenstände natürlich am komplett anderen Ende liegen … Ihr versteht, worauf ich hinauswill.

Buchstand der Autorin Cornelia Franke. Eine junge Frau mit kinnlangem blondem Haar steht hinter einigen Büchern. Im Hintergrund sind einige Flaggen mit queeren Symbolen sowie eine Messehalle zu erkennen.
Buchstand der Autorin Franziska Szmania. Eine junge Frau mit kurzen blonden Haaren und Brille steht hinter ihren Büchern. Im Hintergrund ein Roll-Up der Autorin und ihrer Standnachbarin S.H. Raven.
Buchstand der Autorin Kaja Evert. Eine junge Frau mit dunkelroten, kurzen Haaren und Goth-Outfit ist hinter ihren Büchern zu erkennen. Dahinter ein Roll-Up mit einer Illustration zweier Männer in Ritterrüstungen, die sich küssen.
Buchstand der Autorin Philippa Penn. Ihre Bücher sind auf dem Foto angeschnitten und links oben ist ihr aktuelles Buch "Piper House" ausgestellt. Im Hintergrund ein Roll-Up mit Infos zur Autorin. Angeschnitten ist das Roll-Up ihrer Standnachbarin Lisa F. Olsen.

Wenn mir die Orga dann zur Mittagszeit sagt, ich könne leider nicht mehr in die Lesung rein und sie könne auch nichts machen, dann frage ich mich ernsthaft: Wie soll ich mir was zu Essen bestellen, eine Weile darauf warten, dann durch die Halle voller Menschen spurten und dann komme ich nicht mehr rein, weil ich eine Minute (!) zu spät bin. Mal abgesehen davon: Brandschutz, anyone? Von außen nicht zu öffnende Tür … ok. Aber Hauptsache, die Tischdeko an den Ständen ist Brandschutz-zertifiziert, ne?

Für eine Messe, die 300 Euro pro Stand verlangt, erwarte ich schon etwas mehr Kommunikation und Professionalität. Ich war so verärgert über die schlechte Orga, dass ich einfach mitten im Gespräch mit meinem Essen abgedampft bin, um kurz am Stand von meinen lieben Kolleg*innen Cornelia Franke und Sibi M. Siber abzutauchen. Vielen Dank dafür! Nach ein paar Minuten Cooldown bin ich wieder losmarschiert, weil ich für Franziska Szmania, eine weitere Kollegin, versprochen hatte, Fotos von ihrer Lesung zu machen.

Also nochmals gefühlt die Knöchel kaputtgeprügelt und siehe da! das Sesam öffnete sich endlich. Wir nehmen mit: Die „Orga“ der Buch Berlin ist grausig und meine Fingerknöchel härter, als ich dachte. Die Lesung war auch gut, zumindest von dem, was ich in der letzten Reihe mitgekriegt habe, während ich stehend mein (übrigens sehr leckeres Sandwich – warten hat sich gelohnt) verschlungen habe.

Buch Berlin, Messehalle. Eine Girlande aus künstlichem Efeu und weißen Blüten rahmt das Bild. Dahinter sind eine Verkäuferin im Cosplay mit Elfenohren, ein Mädchen und eine Frau erkennbar, sowie ganz rechts ein junger Mann im Cosplay und mit Elfenohren.

Apropos Lesungen – besonders beeindruckt war ich von einer anderen Lesung, für die ich rechtzeitig da war und keine weiteren Knöchel strapazieren musste. Es war eine Talkrunde mit Lesung und gleich drei Selfpublisherinnen, darunter auch Kaja Evert, der ich schon eine Weile auf Instagram folge. Sie schreibt queere Dark Fantasy und verkörpert diese nicht nur mit ihrem düster-schönen Outfit, sondern auch in jedem Satz, den sie zum Gespräch beigesteuert hat.

Auch die anderen zwei Selfpublisherinnen – eine im wunderschönen Feen-Kostüm, eine mit einer guten Prise Humor und lesbischen Protagonistinnen – fand ich beeindruckend. Daher hier meine persönliche Bitte: Wenn ihr Lesestoff sucht, schaut bitte insbesondere nach Selfpublisherinnen! In diesem Bereich hat sich einiges getan. Eines von Kajas Büchern musste auch mit, obwohl ich mir eigentlich ein Buchkaufverbot auferlegt hatte. Am Ende wurde es „Dornenritter“. Ein wunderbares Buch mit herzzerreißend schöner Liebesgeschichte zwischen zwei ungleichen Männern, das perfekt in diese Jahreszeit passt!

Leseklang Bernau, Plakat. Eintritt frei, 15. November 2025, 10-17 Uhr. Stadtbibliothek Bernau, Breitscheidstr. 43b. Büchern, Lesungen, Live-Musik, Klangreise, Bastelcafé, Kinderprogramm.

Und damit sind wir schon beim letzten Thema der heutigen Fuchsfeder: meinen eigenen Auftritten. Zunächst werde ich auf dem Leseklang in Bernau bei Berlin wieder ausstellen. Die Erfahrung im Sommer war sehr positiv und ich mag es, auf kleinen Messen mit netten Menschen ins Gespräch zu kommen, die meine Instagram-Posts wohl niemals erreicht hätten. Wie in der letzten Fuchsfeder angekündigt, werde ich in dieser Winter-Edition sogar eine Lesung haben. Juhu!

Ich werde aus meiner aktuellen Novelle „Das verwinterte Herz“ lesen und sowohl von der Entstehungsgeschichte als auch den zwei Protagonist*innen Germaine und Miłosz erzählen. Das Buch passt perfekt in den November, wenn sich manche Lesenden schon nach Schnee sehnen. Denn davon gibt es auf der gefährlichen Reise, die die Auftragsmörderin und der Illusionsmagier im Frankreich des 18. Jahrhunderts auf sich nehmen, mehr als genug!

Der Eintritt zum Leseklang ist übrigens frei, genauso wie zu den Lesungen, die in einem separaten Raum der Stadtbibliothek stattfinden. Wenn ihr mich unterstützen wollt, kommt gern vorbei und kauft eines meiner Bücher oder hört mir bei der Lesung zu – mir wurde mehrfach gesagt, ich lese sehr gut. Da muss also was dran sein 😉 Die 60-minütige Lesung startet um 11 Uhr. Als Ausstellerin bin ich ab 10 Uhr und dann wieder bis zum Ende um 17 Uhr da.

Leseklang Bernau, Programm Lesungen. 11 Uhr: Jennifer Pfalzgraf, "Das verwinterte Herz". Magische Wintergeschichte im winterlichen Frankreich. Weitere Programmpunkte sind: 12 Uhr, Solveig Klaus, "Nebulös": Packende Spannung. 13 Uhr, Nico Reinhold "Zwischen uns", Gedichte. 14 Uhr Mareike Klee: "erzähl ich morgen", Roadmovie. 15 Uhr Franziska Szmania: "Talita", Dystopie. 16 Uhr #BernauLiestEinBuch: 25 letzte Sommer.

Um das Jahr abzurunden, werde ich noch einmal auf der Filmbörse Berlin ausstellen, und zwar zur Weihnachts-Edition, die dieses Jahr schon auf den 30. November fällt. Ich hoffe, dass dort das kaufwillige Publikum etwas mehr vertreten ist – schließlich naht dann Weihnachten und was wäre passender, als ein winterliches Buch zu verschenken? Die, die keinen Winter mögen, können alternativ auch mit Luca und Lavinia von „Das Azurblau deiner Worte“ einen Abstecher in die hochsommerliche Côte d’Azur machen.

Ich freue mich schon sehr auf meine Termine und insbesondere die Lesung. Liebe Berliner*innen, seid ihr dabei? Bernau ist mit dem Regio oder der S-Bahn sehr gut erreichbar, die wundervolle Stadtbibliothek auch nur zehn Minuten zu Fuß von der Haltestelle entfernt 😊 Ihr Lieben, danke, dass ihr bis hier gelesen habt und ich wünsche euch eine schöne Herbstzeit mit Kuscheldecke, Heißgetränk und natürlich einem guten Buch!


Ihr habt die bisherigen Folgen verpasst? Hüpft doch auf meine Website (https://www.jenniferpfalzgraf.de/) und lest es nach. Viel Spaß dabei!